Empathie Mehr als nur Kuscheltherapie?

Immer noch herrschen viele Vorurteile, wenn das Thema „Empathie am Arbeitsplatz“ auf dem Workshop-Plan steht. Einige Führungskräfte tun es augenrollend mit den Worten „Wir sind ein Unternehmen und keine Gruppentherapie“ ab und Mitarbeitende wollen sich bei solchen Äußerungen natürlich nicht öffnen.

Doch diese Denkweise kann schnell sehr teuer für ein Unternehmen werden, denn eine Studie von State of the Workplace Empathy zeigte, dass etwa 90 % der Befragten eher in einem Unternehmen bleiben, welches auch emphatisch auf seine Mitarbeitenden eingeht.

Was steckt dahinter?

In einer sich kontinuierlich verändernden Arbeitswelt, welche fast täglich vor den Herausforderungen neuer Technologien und globaler Transformationen steht, bleibt Empathie als „nice to have“ leider oft auf der Strecke. Kein Wunder also, dass Führungskräfte häufig schulterzuckend fragen: „Wir haben doch schon flexible Arbeitszeiten, kostenloses Wasser und zu Weihnachten gibt es einen Gutschein! Was wollen die denn noch?“

Die Gallup State
 of the Global Workplace Erhebung fand heraus, dass nur etwa 31 % der Befragten, sich innerhalb ihrer Organisation engagieren. Dies bedeutet erhebliche Einbuße, denn die Studie zeigte auch, dass involvierte Mitarbeitende zu 21 % profitabler agieren.n

Doch wie können wir Empathie nun angehen?

Zunächst geht es erst einmal darum zu verstehen, dass wissenschaftlich zwischen drei Arten von Empathie unterschieden wird.

1. Kognitive Empathie

Wir sind in der Lage, Emotionen bei unserem Gegenüber erkennen und benennen zu können. Ist die Person traurig, glücklich, wütend …?

Eine Kollegin könnte zum Beispiel traurig ihren Kopf in die Hände legen und seufzen, weil sie gerade ein:e Kund:in verloren hat.
Als kognitiv emphatische Person gehen wir darauf ein und benennen dies: „Es tut mir leid, dass du gerade frustriert bist, einen Kunden zu verlieren kann echt schmerzhaft sein.“

2. Emotionale Empathie

Hierbei geht es um die Fähigkeit, die Emotionen unseres Gegenübers nachempfinden zu können. Vielleicht kennst du die Situation: Jemand fängt herzergreifend an zu weinen und du musst automatisch auch eine Träne verdrücken oder eine Person lacht voller Inbrunst, sodass auch du herzlich mitlachen musst. 

Wir können die Emotion unseres Gegenübers nicht nur benennen, sondern diese auch nachempfinden.
Durch das Teilen von Emotionen öffnen wir uns und können so wertvolle Beziehungen eingehen. 

Besonders in beruflichen Kontexten kann dies ein Team näher zusammenbringen, bzw. ein größeres Vertrauen zu Vorgesetzten aufbauen.

3. Mitfühlende/Compassionate Empathie

Die mitfühlende Empathie hat neben dem erkennen und dem nachempfinden noch eine praktische Komponente.
Wir können die Gefühle unseres Gegenübers verstehen und sorgen uns um die Person, wodurch wir praktische Schritte unternehmen wollen, um diese zu lindern oder positiv zu bestärken.

Vielleicht hast du schon einmal erlebt, dass ein Teammitglied wütend darüber war, dass die erstellte Präsentation von der Chefetage abgeschmettert wurde. Als mitfühlend empathische Person können wir den Ärger verstehen und anbieten, die Präsentation noch einmal gemeinsam durchzugehen, um zu schauen, an welchen Stellen diese noch verbessert werden kann.

Wie du siehst, sind alle drei Kategorien für eine gute interne Kommunikation von großer Bedeutung. Nur wenn wir uns in unser Gegenüber hineinversetzen und dessen Blickwinkel einnehmen können, kann ein Wir-Gefühl entstehen. Dies gilt für Mitarbeitende, Kolleg:innen als natürlich auch für Vorgesetzte.

Als Führungskraft, die versteht, was einzelne Teammitglieder brauchen, kann mit gezielten Handlungen die Arbeitsmoral erhöht, bzw. die Innovationskraft der Organisation gehalten werden. Als emphatische Personen können wir einander unterstützen, unsere Talente wahrnehmen und uns so aufstellen, dass wir unsere Potenziale voll ausschöpfen.

Zurück zur Frage: Was können wir tun?

Vorleben

Nicht nur als Führungskraft, sondern auch als Teammitglied können wir Empathie vorleben. Wir können aktiv zuhören, auf die Äußerungen unserer Kolleg:innen eingehen und versuchen einen Perspektivwechsel vorzunehmenden. 

Dies können wir auch kommunikativ tun, in dem wir das Gegenüber abholen und Emotionen benennen.

„Ich merke, dass du ziemlich aufgebracht bist, das verstehe ich. Die Situation ist wirklich verfahren“ oder „Hey, lasst uns alle mit Lisa feiern! Sie hat heute ihren ersten Kunden gewinnen können!“

In vielen alltäglichen Situationen geht es immer wieder darum, andere Sichtweisen einnehmen zu können und dies zu kommunizieren. Im Optimalfall könnt ihr gemeinsam Lösungen erarbeiten und Herausforderungen überwinden.

Fördern von Teamerfahrungen

Es ist sehr schwer, sich Menschen, die wir kaum kennen, gegenüber emotional zu öffnen, denn dadurch machen wir uns natürlich auch verletzlich. Einige haben vielleicht auch schon negative Erfahrungen gemacht und sind dementsprechend viel vorsichtiger.

Als Unternehmen können wir Momente fördern, in denen sich die Mitarbeitenden vernetzen, mehr übereinander erfahren und gemeinsame Erlebnisse schaffen. Dadurch werden Hemmungen, Ängste und Blockaden abgebaut und langfristig, nachhaltige Beziehungen geschaffen.

Sichtbarkeit von Diversität

Wir alle sind manchmal in unserer eigenen Bubble unterwegs, doch durch Reflexion gelingt es uns auch diese regelmäßig zu verlassen.

Du kannst die Empathie im Unternehmen erhöhen, in dem du darauf achtest, nicht nur die immer gleichen Personen zu Wort kommen zu lassen. Verschaffe Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Alter, Geschlechtern und Arbeitsstilen übergreifend Gehör, damit sich jede:r wahrgenommen fühlt. Höre hin und biete ihnen eine Plattform, auf der sie für sich und ihre Belange einstehen sowie sich solidarisch zeigen können.

Dadurch fühlen sich Mitarbeitende mehr involviert und verstanden vom Unternehmen.

Trust the process

Eine Stärkung von Empathie erreichst du nicht über Nacht. Dies bedarf einer kontinulierlichen Aufmerksamkeit, offener Prozesse und die Integration in den Alltag. 

Höre aktiv hin und unterstütze Mitarbeitende an den Stellen, wo sie es brauchen und benennen. 

Emphatische Strukturen sind ein bisschen wie Fahrrad fahren, es braucht einiges an Training, Mut und Vertrauen, dass nach jedem Hinfallen auch wieder aufgestanden wird, doch wenn es einmal gelernt wurde vergrößert es deine ganze Welt. Gemeinsam erreicht ihr Ziele, die vorher nicht denkbar gewesen wären.

DIGITAL:MOIN unterstützt euch bei euren Prozessen zu mehr Empathie und Toleranz. Vereinbart gleich euer kostenloses Erstgespräch und startet schon in den nächsten Tagen mit eurem individuellen Transformationsprozess. 

Gemeinsam entern wir emphatische Kommunikation! 

DIGITAL:MOIN – Wir entern Kommunikation!

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