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Es reicht! Warum Mitarbeitende gehen

Kündigungsgründe sind so individuell wie die Menschen hinter dem Kündigungsschreiben. Doch auch wenn jede Entscheidung individuell getroffen wurden und verschiedene Herausforderungen unterschiedlich ins Gewicht fallen, lassen sich anhand einiger Statistiken Gemeinsamkeiten erkennen.

Überarbeitung und schlechtes Gehalt ist dabei wohl die Themen, an die wir zuerst denken. 

Dabei gaben bei einer durch CareerBuilder.com durchgeführten Erhebung lediglich 12 % der befragten Arbeitnehmenden den Wunsch nach einem höheren Gehalt als Kündigungsgrund an.

Schauen wir es uns also zunächst die Arbeitsbelastung genauer an:

Überarbeitung

Laut einer Erhebung des Personaldienstleistungsunternehmens Robert Half, gaben 40 % der Befragten an, dass sie seit dem Beginn der Pandemie und dem Wechsel zur Remote Arbeit deutlich mehr Stunden die Woche arbeiten und 70 % gaben ebenfalls an, dass sie nun auch deutlich häufiger am Wochenende arbeiten.

Laut Microsofts Work Trend Index aus dem Jahr 2021 fühlen sich etwa 54 % der Arbeitnehmenden überarbeitet. 20 % gaben sogar an, das Gefühl zu haben, dass sich ihr Unternehmen nicht für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden interessiert.

Eine Auswertung der Aktivitäten des Chat-Programms Teams ergab, dass 42 % mehr Nachrichten pro Person nach dem eigentlichen Arbeitsende verschickt werden.

Außerdem beantworten etwa 50 % der Teams-Nutzer eine Chatnachricht innerhalb von 5 Minuten. Arbeit wird demnach also nicht nur immer schneller, sondern auch deutlich intensiver, bei gleichzeitig steigenden Anforderungen.

Eine sich verändernde Arbeitswelt

Mit remote Möglichkeiten öffnet sich ein viel größerer und vielfältiger Arbeitsmarkt. Egal ob aus einem Hippen-Berliner Co-Working-Space oder in Norddeich Mole bei Oma auf der Terrasse, dein Arbeitsplatz ist, wo du den Laptop aufklappst. Klar, dies gilt natürlich nur für Arbeitnehmende, die ihren Job auch remote ausüben können und nicht beispielsweise in der Industrie am Band oder dem Pflegebereich am Patienten arbeiten.

Studien zeigen ebenfalls, dass besonders jüngere Menschen bereit sind, für ihren Wunscharbeitsplatz länge Anfahrten in Kauf zu nehmen.

Ein weiterer Faktor in einer sich verändernden Arbeitswelt sind Arbeitszeiten. Arbeitnehmende suchen sich explizit Arbeitsstellen, die zu ihrem Lifestyle passen. Eine klassische 9-to-5 Umgebung ist für viele nicht mehr erstrebenswert. Der Wunsch nach Autonomie und der Möglichkeit, auch außerhalb noch Zeit für Familie, Freunde, Hobbys, Weiterbildung und Entspannung zu haben, lässt Arbeitnehmende über einen Jobwechsel nachdenken.

Gehalt und Inflation

Mit steigender Inflation und sich erhöhenden Lebenshaltungskosten wird ein Jobwechsel auch aus finanzieller Sicht immer lukrativer. Wer also nicht regelmäßig sein Gehalt neu verhandelt, der hat am Ende immer weniger davon. Karriere Expertin Cameron Kang äußerte diesbezüglich Folgendes gegenüber Forbs:

„Wer länger als zwei Jahre in der selben Firma bleibt, verdient 50 % weniger.“.

Ein Jobwechsel legt die Karten ganz neu auf den Tisch. Das Grundgehalt sowie Zusatzleistungen und Boni können neu verhandelt werden. Wer gut verhandelt, kann dabei einiges für sich selbst rausholen.

Unternehmenskultur

Laut einer von Hays durchgeführten Erhebung gaben 43 % von über 2.000 Befragten an, dass die Unternehmenskultur der Hauptgrund für einen Jobwechsel war.

Ein gut eingespieltes Team, offenes Feedback und eine transparente Kultur sind für viele Arbeitnehmende eine Grundvoraussetzung. Eine auf gemeinsamen Werten basierende Unternehmenskultur sorgt nicht nur für ein motiviertes Arbeitsklima, sondern senkt auch nachhaltig die Fluktuation.

Zusammen an einem Strang ziehen, sich selbst und das Team voranbringen, erkennen das die eigene Arbeit einen Wert hat sowie gemeinsames Wachstum scheinen dabei die größten Motivationen zu sein.

Wie kann ich Mitarbeitende halten?

Das Zauberwort heißt „Engagement“. Eine durch Gallup durchgeführte Erhebung ergab, dass ein starkes Mitarbeitendenengagement die Kündigungsbereitschaft um 59 % senkt. 

Schon lange geistert dieses Buzzword im Marketing, der HR und dem Management umher, doch was verbirgt sich eigentlich dahinter?

Der Begriff geht auf William Kahn, Professor für Organisationsverhalten an der Boston University zurück, welcher diesen erstmals in seinem 1990 veröffentlichten Paper  Psychological Conditions of Personal Engagement and Disengagement at Work prägte. Kahn beschrieb Mitarbeiterengagement folgendermaßen:

„Das Selbst der Organisationsmitglieder für ihre Arbeitsrollen einspannen; durch Engagement setzen sich Personen körperlich, kognitiv und emotional für die Ausübung ihrer Rolle ein und drücken sich dadurch aus.“

Kahn geht davon aus, dass Mitarbeitende, wenn sie nur richtig gefördert werden und in einer für sie entsprechenden Umgebung tätig sind, ihr volles Potenzial erfüllen können und vor allem auch wollen.

Oft werden Engagement und Zufriedenheit synonym verwendet, Engagement geht allerdings deutlich darüber hinaus. Engagement beschreibt das Maß an Motivation, Inspiration, Sicherheit, Selbstwirksamkeit und Kreativität, welche Mitarbeitende aus ihrem Job ziehen und gleichsam auch einbringen. In einem eigenständigen Artikel werde ich dazu noch weiter in die Tiefe gehen.

Was kann ich noch tun?

So simpel es vielleicht klingen mag, aber befrag eure Mitarbeitenden regelmäßig. Dies kann eine simple digitale Umfrage im Intranet sein, an Hand derer ihr Maßnahmen überprüfen, regelmäßig die Zufriedenheit checken und Verbesserungspotenziale erarbeiten könnt. Die Welt besteht allerdings nicht nur aus nackten Zahlen. Etabliert regelmäßige Feedbackrunden mit eurem Team und einzelnen Mitarbeiten, um ihre ganz persönliche Sicht einzufangen und kontinuierlich an der Unternehmenskultur zu arbeiten.

Seid transparent. Kommt nicht plötzlich mit schlechten Nachrichten um die Ecke (siehe auch LinkedIn Beitrag zu „Überraschungen, nein Danke“), sondern lasst Mitarbeitende an Herausforderungen teilhaben. So können sie sich nicht nur besser darauf einstellen, sondern diese auch selbst in die Hand nehmen und an Impulsen sowie Lösungsansätzen arbeiten. 

Ebenfalls transparent sollten Weiterentwicklungsmöglichkeiten sein. Vielen Mitarbeitende ist eine persönliche sowie berufliche Weiterentwicklung wichtig. Wird dieses Bedürfnis nicht ausreichend befriedigt, suchen sie auf dem Arbeitsmarkt nach geeigneten Alternativen. Dies zeigte ebenfalls eine durch Willis Tower Watson durchgeführte Erhebung, bei welcher 70 % der Befragten fehlende Zukunftsperspektiven als Kündigungsgrund angaben. Gemeinsam könnt ihr allerdings mögliche Wege erarbeiten und Potenziale diskutieren.

Zeigt Flexibilität. Wie ich bereits eingangs ausgeführt habe, suchen Arbeitnehmende nicht mehr nach dem bestbezahlten Job, sondern nach einem Job, welcher zu ihrem Lifestyle sowie ihren Werten passt. Stellt alle technologischen Möglichkeiten zur Verfügung, um flexible Arbeitszeiten und dauerhafte Remote Arbeit zu ermöglichen. Taktet den Workload so, dass genügend Räume für Freiheit im Kopf bleibt, denn nur so können Mitarbeitende kreativ sein und neue Impulse in euer Unternehmen einbringen.

Und natürlich als effektivstes Instrument: Bucht euer kostenloses Erstgespräch mit DIGITAL:MOIN 😉

Quellen: 

HR Dive – Why do 28 % of employees quit in their first 90 days?

Human Capital Institute – Top 5 Drivers of Engagement

Microsoft – Work Trend Index 

SHRM – Remote Employees are working longer than before 

Presseportal – Lukrativer Jobwechsel

Great place to work – Unternehmenskultur 

Effectory – Was ist Mitarbeiterengagement

Hays – What People want

Photo by Andrea Piacquadio

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